Unser Bergmannshaus
Am Berghang, nicht weit vom Stadtzentrum und mit Gemüsegärten umgeben, steht eines der letzten Bergmannshäuser, welche jahrhundertelang das Aussehen von Idrija gestaltet und seinen Arbeitscharakter wiederspiegelt haben. Das Haus wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Nähe des Francisci-Schachts gebaut, wo sich heute die technische Abteilung des Museums mit renovierten Bergwerkmaschinen und -geräten befindet. Das Haus wurde von den Einheimischen auch „Pr‘ Kosu“ genannt. Im Jahr 1910 lebten im Haus drei Familien mit samt 18 Mitgliedern. Die letzte Bewohnerin und Eigentümerin des Hauses war die Näherin Dora Kos (1912–1984). Das Museum kaufte das Haus von den Erben und renovierte es am Anfang des 20. Jahrhunderts im Ganzen.
Reicht das Dach des Bergmannshauses bis zum Himmel?
Das Bergmannshaus von Idrija ist ein besonderer Haustyp, welcher sich nach dem Design von dem Alpenhaus beziehungsweise seiner Version aus der Region Škofja Loka und Cerkno unterscheidet: das Haus ist den Hang eingegraben, mit typischem hohen Bau aus Holz, steilem Holzdach und Anbauten. Wegen seiner Höhe und weißer Farbe lässt das Haus einen mächtigen Eindruck. Das Haus verfügt über eine Holzkonstruktion, wobei die Fundamente, der Keller im Erdgeschoss und Küchen in allen Geschossen aus Mauerwerk bestehen. Die Außenwände bestehen aus Bretten, sind mit Latten in Form von Gräten verkleidet, verputzt mit Mörtel und mit Kalk weiß gestrichen. Das Dach ist mit Tannenschindel, mit so genannten šinkln gedeckt. Neben dem Haus steht ein Gemüsegarten.
Wie haben früher die Bergbaufamilien gelebt?
Die Bergmänner waren gezwungen, eine Wohnung zu mieten, weil sich die Mehrheit von ihnen ein Haus nicht leisten konnte. So haben neben dem Eigentümer und seiner Familie noch eine oder zwei Familien von Mietern im Haus gelebt, oft aber auch mehrere unverheiratete junge Männer aus der Gegend, die im Bergwerk arbeiteten. Die Besonderheit des Bergmannshauses von Idrija war die Anzahl der Menschen, welche dort wohnten, deswegen könnte man das Haus schon als Vorgängerin von Wohnblöcken – prhavzi bezeichnen, welche die Bergwerkverwaltung nach dem Jahr 1870 baute. Der Eigentümer hatte einen besseren sozialen Status als die Vermieter, weil er im Keller Haustiere züchtete (Hühner, Hasen, Schweine, manchmal auch eine Kuh), im Garten neben dem Haus baute er Gemüse an und zweimal im Jahr die Miete kassierte. Die Mieter mussten bei allen größeren Hausarbeiten mithelfen, wie z. B. bei der Vorbereitung von Brennholz, Reinigung der Senkgrube.
Die Ausstattung von Innenräumen war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch immer bescheiden wie auch das Leben von Bergbaufamilien. Diese hatten im Durchschnitt sieben bis acht Mitglieder. Im Hauptwohnraum, auch hiša genannt, standen der Esstisch mit Stühlen und einer stilvollen Holzbank – Essecke, ein Kleiderschrank, ein größerer Schubladenschrank – šublatkostn und in der Ecke Kachelofen, welcher noch den benachbarten Raum – den Schlafraum beheizte, in welchem gewöhnlich ein Bett stand. Eben zu wenig Raum zum Schlafen hat Familien zu einer ideenreichen Auswahl von anderer Ausstattung, auf welcher sie geschlafen haben, gezwungen: Essecke, Truhen, Stühle. Bis zum Jahr 1900 hatte die Mehrheit von Häusern eine Rauchküche mit hoher offener Feuerstelle, im Anbau bei der Küche aber eine Trockentoilette. Der Grundriss von Räumen war in allen Geschossen gleich, im Dachgeschoss gab es neben dem Hauptraum auch zwei kleinere Räume – eine Dachkammer oder Dachstuben. Frauen und Mädchen haben sich in den Sommermonaten zusammengetroffen und gemeinsam auf dem podiček – also auf dem Platz vor dem Eingang des Hauses – geklöppelt. An den langen Winterabenden haben sie aber spät in die Nacht in Häusern geklöppelt, einen Tag in einem und den anderen im anderen Haus.
Was versteckt sich im Bergmannshaus von Idrija heute?
Beim Besuch des Bergmannshauses von Idrija, der Besichtigung der ausgestatteten Wohnung der Bergbaufamilie von dem Beginn des 20. Jahrhunderts und der schwarz-weißen Fotografien des ehemaligen Idrija, führen wir Sie in den bescheidenen Alltag unserer Vorfahren, die von gegenseitiger Kameradschaft, Geselligkeit und Sinn für Humor bereichert wurde.
Programme für Erwachsenengruppen
Bergmannshaus von Idrija
Ein authentisches Bergmannshaus von Idrija: eng, hoch, weiß gestrichen und in den Hang gebaut ermöglicht uns ein Einblick in die Vergangenheit und in den Alltag der Bergbaufamilien vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Damals haben viele Hausfrauen noch auf offenem Feuer gekocht, Männer haben Tabak geraucht und alle Räume wurden von Vogelgesang befüllt. Das Bergmannshaus von Idrija enthüllt uns heute die Gewohnheiten, Unsitten und Geheimnisse der Bewohner von Idrija in der Vergangenheit. Wurden Sie mit uns eine Partie volkalca spielen?
Programme für Schulen
Bergmannshaus von Idrija
Öffnungszeit
Bergmannshaus von Idrija
Besichtigung:
Besonderheiten
Das Haus besuchen Sie mit einem Museumsführer, der auf Sie in der Rezeption der Burg Gewerkenegg wartet. Nach dem Spaziergang durch das Stadtzentrum kommen Sie Rožna ulica entlang zum Aumeški trg, wo Sie bei dem Gedenkmal links bergauf abbiegen. Nach 3 Minuten steht vor Ihnen das Bergmannshaus von Idrija. In der unmittelbaren Nähe des Hauses befindet sich die Technische Abteilung des Museums im Francisci-Schacht.
Im Voraus angemeldete Gruppen können auf den Museumsführer vor Ort warten. Von der Bushaltestelle ist das Haus ungefähr 5 Minuten zu Fuß entfernt.