Was ist Partisanendruckerei Slovenija?
Die Partisanendruckerei Slovenija gehört heute zu den meist authentisch erhaltenen Denkmalen aus dem zweiten Weltkrieg in Slowenien. Während ihres Betriebs war sie aber eine von 38 geheimen technischen Anlagen von Partisanen, welche im Rahmen der Wiederstands- und Partisanenbewegung im slowenischen Gebiet tätig waren. Die Druckerei-Anlage besteht aus sechs Holzbaracken, welche entlang des Bachs in einer schwer zugänglichen Bergschlucht V studencih zu finden sind: eine Baracke mit Stromzentrale, Sanitäranlagen, Setzkasten mit Schlafzimmer im Dachgeschoss, Maschinenraum, Buchbinderei und Küche mit Speisezimmer. Die Druckerei ist bekannt und berühmt geworden, weil in ihr zwischen September 1944 und dem Ende des Krieges Partizanski dnevnik – die einzige Tageszeitung der Widerstandsbewegung in Europa – gedruckt wurde. Mit der Tradition der Tageszeitung Partizanski dnevnik setzt die Tageszeitung Primorski dnevnik weiter, die seit dem 13. Mai 1945 in Triest erscheint.
Die Druckerei Slovenija ist im Ganzen erhalten geblieben und ist als kunstgeschichtliches Denkmal seit 1947 für Besucher geöffnet. Beide Druckmaschinen sind noch immer betriebsfähig. Die Besucher können sich zur Erinnerung auf ihren Besuch mithilfe des Verwalters einen Erinnerungsblatt drucken lassen.
Warum Partisanendruckereien?
Der Partisanendruck spielte im Freiheitskampf des slowenischen Volks eine bedeutende Verbindungsrolle. Partisanendruck rief zum bewaffneten Wiederstand gegen die Besatzung auf und war ein Gegengewicht für ausgebreitete feindliche Propaganda. Aus diesem Grund organisierte die slowenische Partisanenführung die Errichtung und den Betrieb von vielen Partisanendruckereien. Der Bedarf nach geschriebenem slowenischem Wort war stark vor allem wegen langjähriger faschistischer Herrschaft und ihrer Ausübung von Ethnozid in der Region von Primorska. Hier wurden schon die ersten illegalen Techniken von Hektographie seit 1941 angewendet. Mit Vervielfältigung von Rundschreiben, Bekanntmachungen, Zeitungen und Radionachrichten informierte die Partisanenführung die Menschen über Geschehnisse zuhause und auch in der Welt. Im Anfang von 1944 entschloss sich die Führung eine größere Druckerei zu gründen in dieser auf einer Druckmaschine schneller, schöner und in größeren Auflagen das ganze benötigte Material zu drucken.
Wo und auf welche Art war die Partisanendruckerei Slovenija tätig?
Per Rat des lokalen Bewohners Peter Kogej aus Vojsko wurde für die Druckerei eine geheime, schwer zugängliche Stelle ein wenig unter dem Rand des 1000 m hohen Hochlandes über dem Tal von Kanomljica gewählt. Die Druckerei wurde in V studencih, im Wald entlang einem Sturzbach errichtet, welcher die Herstellung eigenes Stromes für den Antrieb der großen Druckmaschine ermöglichte. Im Sommer von 1944 wurden Baracken in einem Sägewerk im nahegelegenen Gačnik zusammengebaut, danach wurden die nummerierten Balken und Bretten zum gewählten Standort übertragen. Die Mitarbeiter der Partisanendrucker haben in Mailand eine große und moderne elektrische Schnellpresse gekauft, transportierten diese über das Feindgebiet und an vielen Gefahren vorbei bis nach Gorica und Vojsko, danach wurde aber die Presse Teil für Teil und mit viel Anstrengung in den Maschinenraum der Druckerei getragen. Zugleich wurde auch eine kleinere Druckmaschine TIGL gekauft.
Die Druckerei Slovenija wurde am 17. September 1944 in Betrieb gesetzt und bereits am nächsten Morgen haben Sonderkuriere aus ihr die ersten 4000 Ausgaben der Partisanenzeitung Partizanski dnevnik in die Welt gebracht. In der Druckerei, die bis zum 1. Mai 1945 in Betrieb war, arbeiteten zwischen 40 und 50 Menschen. In weniger als einem Jahr wurden 228 Ausgaben von zehn unterschiedlichen Zeitungen in einer Auflage über eine Million Exemplare, unterschiedliche Broschuren, Flyer und Plakate, mehrfarbige Einbände und noch 44 andere Kleindrücke gedruckt; also insgesamt waren es 313 unterschiedliche Publikationen auf 1247 Seiten in 1 394 311 Exemplaren. Der Graveur hat im Linolschnitt Illustrationen für Druckstücke hergestellt, ebenso unterschiedliche Stempel für Behörden und Militäreinheiten, einige sogar für gefälschte deutsche Dokumente.
Partisanenzeitung „Partizanski dnevnik“
Die erste Nummer der Partisanenzeitung Partizanski dnevnik erschien in Form einer Hektographie am 26. November 1943 in Zakriž bei Cerkno, das erste gedruckte Exemplar mit einer laufenden Nummer 235 aber am 5. September 1944 in der Druckerei mit dem Namen Julij 63, später Doberdob. Das erste Exemplar aus der Druckerei Slovenija wurde am 18. September 1944 ausgegeben. Die letzte Nummer wurde in dieser Druckerei am 1. Mai 1945 gedruckt und noch einige Tage danach erschien die Zeitung im Triest. Am 13. Mai 1945 erschien die Zeitung zum ersten Mal unter den Namen Primorski dnevnik; diese Zeitung wird als die Nachfolgerin der bekannter Kriegszeitung Partizanski dnevnik noch heute in Triest herausgegeben.
Programme für Erwachsenengruppen
Partisanendruckerei Slovenija auf Vojsko
In der Bergschlucht V studencih unter dem Hochland von Vojsko war zwischen September 1944 und Mai 1945 die Partisanendruckerei Slovenija in Betrieb, die größte und technisch am besten ausgerüstete Partisanendruckerei in der Region Primorska während des zweiten Weltkriegs. Durch diesen mächtigen Wald erreichen Sie den Fußweg entlang sechs hölzerne Baracken, in welchen es die Stromzentrale, den Maschinenraum, Setzkasten, die Buchbinderei und den Wohnraum für das Personal der Druckerei gab. Der Verwalter der Druckerei druckt Ihnen zur Erinnerung auf Ihren Besuch auch einen Flyer. Wie wurde überhaupt in Kriegsverhältnissen die Partisanenzeitung Partizanski dnevnik gedruckt und täglich heimlich in die Welt gebracht?
Programme für Schulen
Partisanendruckerei Slovenija auf Vojsko
Öffnungszeit
Partisanendruckerei Slovenija
Besonderheiten
Die Partisanendruckerei ist am einfachsten über die 14 km lange Straße aus Idrija nach Vojsko zugänglich, von wo zwei Wege zu ihr führen. Der erste Weg führt Richtung Vojščica (Partisanengrabstätte aus dem Jahr 1945), Abzweigung für die Druckerei finden Sie nach 2 km Fahrt. Dieser Weg ist auch für Busse geeignet. Vom Parkplatz zur Druckerei gehen Sie ungefähr 20 Min. über einen steilen Fußweg hinab. Der andere Weg führt Sie von Vojsko in Richtung Gehöft auf Hum. An der ersten Biegung unter diesem Gehöft biegen Sie links auf die Waldstraße ab, welche Sie unter der Druckerei bringt. Dann brauchen Sie noch gute 5 Min. zu Fuß hinauf. Dieser Weg ist nur für Personenkraftwagen geeignet. Wir empfehlen entsprechende Fußbekleidung (Sportschuhe, Wanderschuhe). Die Besichtigung raten wir behinderten Personen ab.