Bergbaumaschinen und -geräte
Eine äußerst wichtige und reiche Sammlung des Stadtmuseums Idrija ist die Sammlung von 36 Bergbaumaschinen und -geräten, welche meistens in den Räumen des Eingangsgebäudes von Francisci-Schacht ausgestellt sind. Unter denen gibt es Zentrifugalpumpen, einen Dieselmotor, Kompressoren, Winden, Kolbendampfmaschinen, Füllpumpen für Dampfkessel, Ausfuhrmaschine mit Dampfantrieb, Dampfkessel, Wasserturbine Francis, Lokomotiven und Wagen für Transport von Erz, Stoßmaschinen, Hobelmaschinen und radiale Bohrmaschinen, Drehmaschine, Gewindeschneidmaschine, Vorschlaghammer und Bandsägemaschine, Tiefbohranlage, wobei alle vom Ende des 19. oder Beginn des 20. Jahrhunderts stammen. Zwei Maschinen funktionieren auf Druckluft.
Eine große Besonderheit ist die mit Dampf getriebene Kley-Pumpe. Wegen ihrer enormen Abmessungen und großen Bestandteilen wird die Pumpe von allen bewundert. Im Jahr 1893 wurde die Pumpe in der bekannten tschechischen Fabrik E. Skoda Pilsen hergestellt. Zwischen 1895 und 1948 pumpte die Pumpe das Wasser aus dem XI. Bergbau-Horizont (272 m unter der Oberfläche). Die Pumpe ist die größte erhaltene Maschine aus dem Bergwerk Idrija, die größte erhaltene Dampfmaschine in Slowenien und gehört zu den größten derartigen Maschinen in Europa. Die Maschine ist heute in situ dargestellt – also an der Stelle, an welcher sie in ihrer Zeit auch in Betrieb war.
Die erhaltenen und dargestellten Exemplare des technischen Erbes des Quecksilberbergwerks Idrija, des zweitgrößten derartigen Bergwerks auf der Welt, sind wertvolle materielle Beweisstücke über die Entwicklung von Technologie, vor allem aber ein Beweis von der Modernisierung im Bergwerk und der Einführung neuer fortgeschrittener Technologien in eigenen Produktionsprozess. Sie sind ein Beweis für Einmaligkeit und Vielseitigkeit dieses Bergwerks, weswegen das Quecksilbererbe aus Idrija gemeinsam mit dem spanischen Almadén 2012 auf die Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommenen wurde.
Warum werden Maschinen und Geräte im Francisci-Schacht ausgestellt?
Die Bergbaumaschinen und -geräte, welche das Museum bei seiner Gründung gewonnen hat, erzählen auch über den Zweck seiner Gründung. Im Jahr 1953 gründete die Gemeinde das Museum vor allem, weil sich dieses um die Erhaltung und Darstellung des reichen Bergwerkerbes, also der materiellen Beweise wie auch Kenntnisse über die Tätigkeit des Quecksilberbergwerkes, kümmern wird. So wurden während der Modernisierung nach dem Krieg bis Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts viele Maschinen und Geräte, welche vom Bergwerk außer Betrieb genommen wurden, auf den Burghof gebracht und für die Besucher ausgestellt. Weil die Maschinen und Geräte im Freien Wetterverhältnissen und folglich auch Beschädigungen ausgesetzt waren, brauchten diese einen passenderen Raum. Am Anfang der gründlichen Renovierung der Burg im Jahr 1988 und zwei Jahre später auch des Burghofes haben wir die Maschinen in die authentische Bergbauumwelt von Francisci-Schacht verlegt, diese restauriert und entsprechender ausgestellt. Die Lokomotiven und Wagen für den Transport von Erz in die Schmelzerei haben wir aber bei der Ladestation des Bergwerks auf dem Plateau über der Wasserpumpe ausgestellt.
Was ist Francisci-Schacht?
Schächte sind vertikale Verbindungen zwischen der Oberfläche und dem Arbeitsbereich im Bergwerk. Die Schächte ermöglichten den Eintritt und Ausgang von Bergmännern, die Einfahrt des Materials und Ausfahrt von Erz aus dem Bergwerk. Das Eintrittsgebäude bei der Schacht war die Sammelstelle für Bergmänner vor der Arbeit und ein Platz für die Aufbewahrung von Maschinen für die Ausfahrt und anderen Geräten. Zwischen dem Ende des 15. Jahrhunderts und der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Idrija neun Schächte für die Zwecke des Bergbaus gebaut. In der Zeit der großen Produktion von Quecksilber, als der Vertrag zwischen Österreich und Spanien über die Lieferung von Quecksilber für den spanischen Markt in Kraft war, wurde 1792 in dem nordöstlichen Stadtteil der Francisci-Schacht erbaut. Heute ist dieser Schacht noch der einzige Schacht des Bergwerks Idrija, der noch im Betrieb ist und ermöglicht den Eintritt in die Unterwelt bis zur Pumpenstelle, bis zu den Stellen, wo der trockene Teil des Bergwerks instandgehalten und die Überwachung des Einflussbereichs des Bergwerks wegen des 500 Jahre langen Bergbaus ausgeführt werden.
Programme für Erwachsenengruppen
Technische Abteilung des Museums im Francisci-Schacht
In dem Francisci-Schacht, in einem der ältesten erhaltenen Bergbaugebäuden, welcher noch immer angewendet wird, befindet sich die technische Abteilung des Museums. Dort sind restaurierte Bergbaumaschinen und -anlagen, Spitzenprodukte des Maschinenbaus des 19. Jahrhunderts, ausgestellt. Zu denen gehört auch die größte erhaltene Dampfmaschine in Europa: die Kley-Pumpe aus der Fabrik E. Skoda Pilsen aus dem Jahr 1893, welche das Wasser aus der Tiefe von 272 m pumpte. Die Sammlung ist ein echtes Paradies für Liebhaber von Wissenschaft und Technik!
Programme für Schulen
Technische Abteilung des Museums im Francisci-Schacht
Öffnungszeit
Technische Abteilung des Museums im Francisci-Schacht
Besichtigung:
Besonderheiten
Die technische Abteilung des Museums besuchen Sie mit einem Museumsführer, der auf Sie in der Rezeption der Burg Gewerkenegg wartet. Nach dem Spaziergang durch das Stadtzentrum kommen Sie Rožna ulica entlang zum Aumeški trg, wo Sie bei dem Gedenkmal links bergauf abbiegen. Nach weiteren 2 Minuten zu Fuß steht vor Ihnen das Eingangsgebäude von Francisci-Schacht. In seiner unmittelbaren Nähe steht das Bergmannshaus von Idrija.
Im Voraus angemeldete Gruppen können auf ihren Museumsführer gleich vor Ort warten. Von der Bushaltestelle ist das Gebäude von Francisci-Schacht ungefähr 4 Minuten zu Fuß entfernt.