




Eines der ältesten Gebäude in Idrija, ohne Zweifel aber das mächtigste, ist die Bergwerkburg Gewerkenegg, gebaut zwischen 1522 und 1533. Die Burg ist eine Besonderheit unter den slowenischen Schlossen und Burgen und ist noch heute ein archäologisches Rätsel. Die Benennung „Bergwerkburg“ bedeutet einfach, dass sie damals für ihre Bedürfnisse von den privaten Eigentümern des Bergwerks gebaut wurde. In der Burg haben nie Feudalherrschaften gelebt, sondern die Verwaltung des zweitgrößten Quecksilberbergwerkes auf der Welt: der Direktor, professionelle Leitung und ihre Familien. In der Burg wurden bis zum 18. Jahrhundert, also bis in der Stadt der Bergwerklager erbaut wurde, die wertvolle Vorräte von Quecksilber gelagert. Auf dem Schlossberg hat Jahrhunderte lang das Quecksilber seinen Weg in die weite Welt begonnen, manchmal bis Südamerika. Seit 1953 hat in der Burg unser Museum seine Räume, d. h. fast 2000 m² von ehemaligen Räumlichkeiten, Büros und Lagern, welche Ausstellungen gewidmet sind.
Die Renaissanceburg hatte zur Abwehr einen Außenwall, drei Wehrtürme und auf der südlichen Seite den Bach Nikova. Der Haupteingang auf der westlichen Seite war angeblich mit einer Hubbrücke gesichert. Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde die Burg gründlich renoviert. In dieser Zeit sind bildhafte Fresken entstanden, welche wir noch heute auf der Fassade des Burghofs bewundern können. Aber nur wenige wissen, dass die Anfänge des Baus auf dem Schlossberg noch weiter in die Vergangenheit reichen. Die Quellen des Stadtrates von Cividale von 1493 zeigen, dass an dieser Stelle eine Kapelle des heiligen Achatius, welche schnell nach ihrer Anreise in Idrija die deutschen Bergmänner aufgebaut haben, stand.
Slowenien verfügt über eine sehr reiche Tradition von Wasserrädern für den Antrieb von Mühlen und Sägewerken. Weniger ist die Anwendung von Wasserrädern in Hammerwerk, Bergbau und anderen Handwerkstätigkeiten bekannt. In Idrija ist von zahlreichen Bergbaugeräten, welche wassergetrieben wurden, bis heute nur die Wasserpumpe Idrijska kamšt erhalten geblieben. Der attraktivste Teil der berühmten Pumpe aus 1790 ist ihr Antriebsrad. Das oberschlächtige Rad mit Zellen und einem Durchschnitt von 13,6 m befindet sich in einem monumentalen Gebäude. Wir fragen uns immer noch, warum es von der Öffentlichkeit versteckt werden musste. War der Betrieb der Wasserpumpe zu gefährlich für Passanten oder war das eine Innovation, welche vor Konkurrenz versteckt bleiben sollte? Von einem ehemaligen 75 m langen Gestänge, welches das Rad mit dem Pumpensystem in der Bergwerkschacht verbündete, ist nur noch ungefähr 10 m erhalten geblieben. Das Antriebsrad drehte sich 4–5 Mal in einer Minute und pumpte dabei aus der Tiefe von 283 m ungefähr 300 l Wasser. Obwohl die Wasserpumpe 1948 außer Betrieb genommen wurde, können wir ihr Rad noch immer in Betrieb setzen.
Das Partisanenlazarett Franja ist eines des vielen während des zweiten Weltkrieges auf dem slowenischen Gebiet wirkenden Partisanenlazaretts, das noch bis heute erhalten blieb. Das Lazarett entstand in der schwer zugänglichen Schlucht Pasice in Dolenji Novaki bei Cerkno. Es handelt sich um ein Erinnerungsort mit außergewöhnlicher Aussagekraft. Das Lazarett wurde zum Gedenkmal von staatlicher Bedeutung wegen seines Beitrages zur gemeinsamen europäischen Geschichte erklärt und ist auch der Träger des europäischen Kulturerbe-Siegels.
Das Lazarett spricht die Besucher auf unterschiedliche Weisen an. Vielleicht wird Sie der Blick auf die überhängenden Wände und den großartigen rauschenden Wasserfall erstaunen oder der Weg, der schrittweise durch den Wald hinaufsteigt, umgeben von duftenden Zyklamen, verzaubern. Bestimmt wird Sie die Gruppe von Holzbaracken, die sich auf dem Boden der Schlucht Pasice zusammendrücken, oder die Geschichte über ihren Bau und Mission verwundern wie auch begeistern.
In den schwierigsten Zeiten haben das Krankenhaus mithilfe von Einheimischen die Partisanen gebaut, um hier Leben zu retten. Vierzehn Holzbaracken mit Betten für Verwundete, Operationsräumen und einem Röntgengerät, einer Küche, einem Lager, einer Wäscherei mit Badezimmer, Stromzentrale und Schutzräumen für Verwunderte sowie Bunker für Abwehrtruppen sind ein Beweis für eine außergewöhnliche Organisation des Lebens und der Arbeit von denjenigen, die bereit waren, ihr Leben dafür zu opfern, anderen zu helfen. Es ist ein Beweis von Hingabe, Findigkeit und hohen fachlichen Kompetenzen, weil diese Menschen zwischen dem 23. Dezember 1943 und dem 5. Mai 1945 eine Zuflucht 578 Verwundeten boten und dem Großteil von ihnen auch das Leben retteten. Mit der Tätigkeit des Lazaretts sind viele Namen von zahlreichen mutigen Menschen verbunden: Ärztin Franja Bojc Bidovec, nach welcher das Lazarett benannt wurde, Gründer und Arzt Viktor Volčjak, italienischer Arzt Antonio Cicarelli, Chirurg Franci Derganc, Sanitäter Gašper und Danilo, Sanitäterinnen Pavla und Lida und viele anderen. Aber auch zahlreiche Verwundete verschiedener Nationalitäten, alliierte Piloten, verwundete Soldaten der feindlicher Armee usw. Die Geschichten von Verwundeten und Personal auf den Wänden zwischen den Baracken erwecken die Erinnerung an das Leid und die schwierige Zeit, aber auch an die außergewöhnliche Kameradschaft, Mut und Solidarität. An dieser Stelle werden wir uns des hohen Preises für heutigen Frieden und Freiheit bewusst.
Der Quecksilber-Würfel ist eine ungewöhnliche Skulptur, die Teil der Ausstellung Fünf Jahrhunderte des Quecksilberbergwerkes und der Stadt Idrija im Südöstlichen Teil, in dem s. g. Quecksilber-Turm der Burg Gewerkenegg ist. Der Quecksilber-Turm ist als ein Miniaturabstieg in die Untergrundwelt von Idrija entworfen. Der Turm hat eine Form von Schacht, der mit Stahlseilen und Treppen in die Tiefe lädt, die Untergrundwelt von Stollen herbeiruft und den Besucher durch das Arbeitsumfeld von Grubenarbeitern bis zum Boden des Bergwerks führt, wo ihn ein Schatz erwartet.
Der Würfel, ein Kunstwerk des akademischen Bildhauers Jožef Vrščaj, hat einen Kunst- und Symbolwert. Der Würfel ist aus Plexiglas hergestellt mit der Länge einer Seite von 59 cm, wobei im Würfel auf künstlerische Weise hunderte Tropfen Quecksilber gefangen sind. Die Skulptur ist ein Symbol für den Schatz, der sich im Zentrum der Erde und unter der Oberfläche von Idrija versteckt. Die Quecksilber-Tropfen sind ein Symbol für hunderte von unbekannten Bergmännern, die 500 Jahre lang Tag für Tag in die Unterwelt von Idrija heruntergestiegen sind, Erz gegraben und aus diesem das wertvolle einzige flüssige Metall auf der Welt gewonnen haben. In Idrija gewonnener Reichtum, wie auch die Kopie der historischen Windrose unter dem Würfel zeigt, floss in alle Richtungen der Welt. Dadurch hat sich der Name von Idrija und des Bergwerkes weltweit durchgesetzt, zugleich aber haben dadurch ihren Horizont auch die Bewohner von Idrija erweitert.
Das im Ganzen geklöppelte Tischdecke, die 3 m lang und 1,8 m breit ist, ist ein außergewöhnliches Erzeugnis des Hausgewerbes und Kunsthandwerks des Klöppelns der Idrija-Spitze. Es beinhaltet alle Klöppelelemente und -techniken dieser bekannten traditionsreichen Spitze: den Idrija-Riss, Riss mit eingezeichneten Führungslinien, Riss mit Bogen, Wabe, Blumen, Blätter mit halbem Überschlag. Die Tischdecke ist aus Leinenzwirn in Cremefarbe Nr. 90 hergestellt. Weil die Tischdecke zu groß war, um sie in einem Stück klöppeln zu können, wurde die Mustervorlage aus Papier (papirc) in mehrere, sich wiederholende Teile eingeteilt. Alle 46 Stücke von Klöppelspitze sind mit einer unsichtbaren Naht zusammengenäht. Die Mustervorlage für die Decke zeichnete die bekannte Musterzeichnerin aus Idrija Zorka Rupnik (1905–1989), wobei die Decke von zwischen 15 und 20 Klöpplerinnen, Klöppelmeisterinnen von Idrija-Spitze, geklöppelt wurde. In weniger als einem halben Jahr haben sie in die Anfertigung der Decke ungefähr 5000 Arbeitsstunden investiert. Zur Decke gehören auch 24 kleine Tischdecken aus Lein mit eingenähten Spitze.
Die Decke ist ein Teil der Spitze-Sammlung, welche 8000 Stücke beinhaltet, und ist eines der wertvollsten Gegenstände, für welche das Stadtmuseum Idrija berühmt ist. Die mündliche Überlieferung über die Tischdecke ist reich und vielfältig. Beim Unternehmen Čipka Idrija, welches das Klöppeln der Tischdecke organisierte, haben das Meisterwerk, welches ein Tisch für 12 Personen schmücken sollte, in den Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Vertreter des Protokolls der damaligen Republik Slowenien bestellt. Die Tischdecke wurde als Geschenk für Jovanka Broz, die Ehefrau des Präsidenten von Jugoslawien Josip Broz-Tito, gemeint. Obwohl die Decke Ihr nie übergeben wurde und nie einen Tisch in den Staats- oder Privaträumen des Präsidenten Tito schmücke, ist sie in der Öffentlichkeit als die „Tischdecke von Jovanka“ bekannt.
Das Ausstellungsstück hat das Museum im Jahr 1957 vom Quecksilberbergwerk Idrija erhalten. Im Gefäß sind 1,55 l beziehungsweise 21 kg Quecksilber enthalten. Die Kugel aus gewöhnlichem Stahl, die im Gefäß schwimmt, hat einen Durchschnitt von 6,5 und wiegt 1,10 kg. Mithilfe des Ausstellungsstücks stellen wir auf eine bildhafte Weise den Besuchern die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Quecksilber vor, wie z. B. die Dichte, den Aggregatzustand, die Löslichkeit, Dehnbarkeit, Oberflächenspannung, Erzeugung von Legierungen mit anderen Metallen und infolgedessen ihre spezifische Anwendung.
Quecksilber ist ein chemisches Element mit dem Symbol Hg. Quecksilber ist ein Schwermetall mit einer Dichte von 13,6 kg/dm³ und das einzige Metall, das in Standardverhältnissen einen flüssigen Aggregatzustand aufweist. Weil die Dichtigkeit des gewöhnlichen Stahls geringer ist, nämlich 7,8 kg/dm³, schwimmt die Kugel im Quecksilber. Das Quecksilber löst Gold, Silber, Zink und viele andere Metalle und bildet mit ihnen Amalgame (Legierungen). Weil aber Eisen eine Ausnahme ist, können wir im Stahlgefäß unser Quecksilber ausstellen, Stahlverpackung wird aber auch für die Aufbewahrung und Transport von Quecksilber verwendet. Daher auch die Benennung Stahlflasche – eine Benennung für die Flasche, in welcher das Quecksilber aufbewahrt, transportiert und verkauft wird.
Haben Sie schon über Schmuggler gehört? Wir enthüllen Ihnen die wahre Geschichte aus dem 18. Jahrhundert über Marina Melhiorca, der ältesten bekannten Schmugglerin von Spitze und Quecksilber. Das arme, alte, aber offensichtlich schlaue Weiblein aus Šebrelje in der Nähe von Cerkno nahm in Idrija zwischen 1729 und 1731 an einem gerichtlichem Prozess gegen eine Bande von Dieben und Schmugglern teil. Die erhaltenen Niederschriften kann man als echten Kriminalroman lesen und das seit der Nacht, als die Gerichtsdiener in Tolmin durch den hohen Schnee bis nach Šebrelje gestampft haben, die arme Melhiorca gegriffen und schwer verprügelt und in das Gefängnis in der Burg von Idrija geschlossen haben. Trotz ihrem Alter und Gebrechlichkeit führte sie die Vernehmer die ganze Zeit um die Nase herum und endlich … Der damalige Verwalter des Bergwerks, der Edle Franc Anton Steinberg, gestand, dass das Verfahren gegen die Schmuggler nicht mehr in seiner Kraft sei. Etwa vor allem deswegen, weil es auch um eine Frau ging. Über das Schicksal von Melhiorca und ihren Kameraden erfahren Sie während des Besuchs des Museums oder wenn Sie sich die erste Filmgeschichte Melhiorca und ihr Schmuggelbeutel! ansehen.
Mit dem Namen France Bevk (1890–1970), dem Schriftsteller aus der Region von Cerkno und Primorska, begegnet sich jeder slowenische Schüler. Er wurde in einer großen Häuslerfamilie in Zakojca bei Cerkno geboren. Seine Eltern wollten, dass er zum Kaufmann wird, endete aber seine Lehrlingszeit sehr schlecht. Seine bittere Lebenserfahrung beschrieb er später in der Erzählung Dieb (Tatič), er schrieb aber sein erstes Werk, eine Erzählung über den Räuber Lazarini, als 12-jähriger Junge heimlich in seinem kleinen Dachzimmer. Schon als Schüler an der Lehrbildungsanstalt in Gorica hat er viel geschrieben und veröffentlicht. Weniger bekannt ist es, dass er auch zwei Gedichtsammlungen veröffentlichte, nämlich eine für Kinder (Pastirci pri kresu in plesu – Hirtenjungen beim Feuer und Tanz), die zweite für Erwachsene (Pesmi – Gedichte). Wegen seines Nationalbewusstseins während Faschismus wurde er vertrieben und eingesperrt, hat aber mit dem Schreiben nicht aufgehört. Er veröffentlichte unter verschiedenen Pseudonymen, das bekannteste ist Pavle Sedmak.
Den Stoff für seine Werke schöpfte Bevk aus seiner heimischen und bäuerlichen Umfeld und Zeit. Von dort stammen die Helden aus seiner Kinder- und Jugendliteratur. Erinnern Sie sich an den starken Peter Klepec, Blaže und Lenart aus Pastirci, Nežka aus Pestrna oder Lukec und seinen Star auf der langen Reise nach Amerika? Wegen historischen Umständen, welche während Faschismus die Region Primorska betroffen haben, besetzt eine besondere Stelle in der Erzählung Kaplan Martin Čedermac nationalbewusster Priester Martin, das Schicksal von kleinen Kindern beschrieb Bevk aber in der Erzählung Mali upornik – Kleiner Rebell. Bevk wurde auch von der fernen Vergangenheit fasziniert, er beschrieb in ein paar historischen Romanen (Krvavi jezdeci – Blutreiter, Škorpijoni zemlje – Skorpione der Erde, Črni bratje in sestre – Schwarze Brüder und Schwester, Človek proti človeku – Mensch gegen Menschen) das Leben während der schweren Zeit in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, als die Menschen vom Feudalkrieg, Heuschrecken, Erdbeben, Hunger und Pest betroffen wurden. Die Erzählungen von Bevk, auf harten Boden der Realität gestellt, sind hart, traurig, aber zugleich auch voll von vielen kleinen Freuden. Sie sind ein Beweis von großer Gebundenheit des Schriftstellers an heimische Ortschaften und Menschen. Besuchen Sie sein Zuhause in Zakojca, sein Schlaraffenland, und fühlen Sie den Geist von längst vergangenen Zeiten.
Bevk ist ein als außergewöhnlich produktiver Jugendautor bekannt, er schrieb nämlich für die Jugend ungefähr fünfzig Werke, insgesamt aber über 150 Werke. Er gehört auch zu den meist übersetzten slowenischen Autoren. Seine Werke wurden in mehr als zwanzig verschiedene Sprachen übersetzt. Nach einigen Werken (Kaplan Martin Čedermac, Pastirci, Črni bratje) wurden auch Filme und Fernsehsendungen gedreht.
Während des zweiten Weltkriegs und nach dem Krieg war Bevk auch im gesellschaftlichen und politischen Leben aktiv. Er nahm an dem Kampf für unsere westliche Grenze teil und war sehr enttäuscht, als Triest und Gorica nicht dem Mutterland angeschlossen wurden. Bevk lebte und arbeitete in Ljubljana und Nova Gorica. Er starb am 17. September 1970, an seinem 80. Geburtstag, in Ljubljana und ist in Solkan begraben. Nach ihm sind heute viele Straßen und Plätze, Grundschulen in Tolmin, Ljubljana und in Gemeinden bei Triest, zwei Bibliotheken und Gemeindepreise in Nova Gorica und Cerkno benannt. Für eine erfolgreiche Verwaltung des Partisanenlazaretts Franja erhielt den Bevk-Preis der Gemeinde Cerkno 2013 auch unser Museum.
Masken, auch Faschingsmasken, regen schon seit der Uhrzeit die Fantasie von Menschen an. Der Böse Mann und andere Laufarji erzählen Geschichten über die Angst und Glauben unserer Vorfahren. Jedes Jahr rufen die Laufarji den Frühling in die Region von Cerkno herbei, bringen den Menschen aber auch Glück und gute Ernte.
Der Böse Mann ist unter den 25 Figuren dieser bekannten slowenischen Faschingsgruppe unter den meist erkennbaren. Laut uralter Überlieferung sollte der Böse Mann den Geist von gestorbenen Vorfahren darstellen, seine heutige Rolle ist aber die eines Wachmannes oder Polizisten. In seiner Hand trägt er einen Stock, seine ganze Bekleidung besteht aber aus flatternden aufgenähten Enden von Leinentüchern – fadenförmigen Enden der Überreste bei der Herstellung von Leinwand. Auf seinem Kopf trägt der Böse Mann eine gruselige Maske mit großer Nase und betonter Kiefer, aus welcher große weiße Zähne herausragen. Im Faschingszug gibt es drei Figuren, welche ständig herumlaufen, Kinder schrecken und für Ordnung unter den Laufarji und auch Besuchern der Faschingsveranstaltung sorgen. Nach dem Herumlaufen oder Laufen wurde die ganze Faschingsgruppe als die Laufarji – also die Läufer benannt.
Die Gesichtsmaske bzw. Gesichts-Schminke wird in Cerkno „larfa“ genannt. Die Masken von Laufarji aus Cerkno, welche schon immer von heimischen Holzschnitzern hergestellt wurden, sind, außer einer, aus Lindenholz geschnitten und schön angemalt. Ihre Besonderheit ist, dass diese in einer so dem Menschen ähnlichen Form nirgendwo in Slowenien bekannt ist, sie ist aber in anderen Alpenländern wie Österreich, Italien und der Schweiz bekannt.
Wollen Sie sich für einen Augenblick in einen Laufar verwandeln? Besuchen Sie das Museum von Cerkno, wo Sie bei der Besichtigung der Ausstellung „Der Fasching hat die Schuld!“: Eine Erzählung über die Laufarji von Cerkno für eine kurze Zeit die hölzerne Maske tragen und die Gefühle von Jungs nacherleben können, die jedes Jahr den alten Faschingsbrauch zum Leben erwecken und somit sorgen, dass er nicht ausstirbt.
In der Partisanendruckerei Slovenija steht und ist noch immer funktionsfähig die elektrisch getriebene Schnellpresse, auf welcher während des Kriegs Partizanski dnevnik, die einzige Tageszeitung der Widerstandsbewegung in Europa, gedruckt wurde.
Der Hersteller der Maschine ist die italienische Fabrik Rapida di lusso, Società Nebiolo Torino. Die Leistungsfähigkeit der Maschine beträgt zwischen 800 und 1000 Abdrücke pro Stunde. Die Maschine wird noch heute vom ursprünglichen Elektromotor angetrieben, der in der Fabrik Siemens-Schuckert-Werke aus Wien hergestellt wurde. Für Stromerzeugung für den Antrieb des Elektromotors und die Beleuchtung von Baracken in der Druckerei ist immer noch die Stromzentrale in Betrieb. Der Verwalter der Druckerei demonstriert den Betrieb der Maschine und druck für Sie die 248. Nummer von Partizanski dnevnik, der ersten Tageszeitung des Regionalausschusses der Befreiungsfront für die Regionen Primorska und Gorenjska, welche in der Partisanendruckerei Slovenija gedruckt wurde.
Äußerst interessant ist auch die Geschichte über den Einkauf, die Lieferung und den Transport der Maschine in die illegale Druckerei, welche sich im Wald unter dem Rand der Hochebene Vojskarska planota befindet. Per Auftrag von Andrej Kumar, dem Gründer der Partisanendruckerei Slovenija, kaufte Ladko Špacapan die Maschine mit dem Geld der Befreiungsfront in Mailand. Der Transport der Maschine durch das feindliche Gebiet war wegen der strengen deutschen Transportüberwachung äußerst riskant. Das Transportunternehmer Doljak aus Gorica besorgte sich in Gorica einen Auftrag und Zulassung für den Transport von Kondensmilch, unter welche die zerlegten Teile der Maschine versteckt wurden. In Padua wurde der Lastkraftwagen von den Deutschen angehalten. Während der Untersuchung der Ladung haben die Sirenen den Flugzeugangriff der Alliierten angekündigt und in der entstehenden Verwirrung konnten Doljak und Špacapan mit der Ladung fliehen. Sie sind glücklich in Gorica angekommen. Von dort aus wurde die Maschine nach sorgfältigen Vorbereitungen auf Vojsko transportiert, im Wald versteckt und später mit großen Anstrengungen in den neu erbauten Maschinenraum der Druckerei übertragen.